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Sommer 2022 !

Impulse zum "Nachdenken"

 

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

So steht es im 2. Timotheusbrief im 1. Kapitel.  Das ist der Leitvers für unsere Gemeindekonzeption, der uns allen auch heute wegweisend sein kann und sollte.

Sommer 2022: Das Wetter ist schön, tagelang, wochenlang. Es ist trocken und warm, oft windig. Abends sitze ich im Garten, genieße die etwas kühlere Luft am Abend. Ich blicke auf meine blühenden Beete, beobachte die aufgehenden funkelnden Sterne, lausche auf das Rauschen des Waldes im Abendwind. Doch leise schleicht sich die Sorge in meinen Hinterkopf, die Sorge um unsere Umwelt, unser Klima. Die extreme Trockenheit kann ich noch durch Gießen meiner Felder entschärfen, hier im kleinen Garten. Doch sieht man auf die Natur, lässt sich die Trockenheit nicht mehr ausblenden. Die Sorge um unsere Erde verdüstert den Abendhimmel! Wir brauchen Kraft und Energie, aber auch Besonnenheit, um unsere Erde nicht zu gefährden. Und ganz besonders brauchen wir Liebe, um die Einhaltung der Klimaziele nicht auf dem Rücken der ärmeren Länder der Welt auszutragen. Nehmen wir die Welt und uns ins Gebet, kraftvoll und mutig zu handeln!

Sommer 2022: Es gibt sie wieder, die Veranstaltungen, die in den vergangenen Jahren wegen Corona ausfielen, Konzerte, Kirmes, Lichterfeste, Mittelalterfeste, Reisen, normale Gottesdienste, Familienfeste… Die Menschen kommen zusammen, als wäre alles wieder wie früher, wie vor Corona. Doch nein, so ist es nicht! Nach wie vor haben wir hohe Infektionszahlen, täglich sterben Menschen an oder mit Corona, jetzt kürzlich noch der Wegbegleiter eines Gemeindegliedes. Viele Menschen haben nach wie vor große Angst, sich zu infizieren. Wir brauchen ihn dringend: den Geist der Kraft, der Besonnenheit und ganz besonders der Liebe, um richtig zu handeln.

Sommer 2022: Es ist warm. Frieren müssen wir nicht. Doch wie wird es im Winter sein, wenn die Energie knapp wird, wenn Gas und Strom sich weiter verteuern. Wie wird sich das auf den sozialen Frieden in unserem Land und anderswo auswirken? Was wird mit den Menschen sein, die sich Energie nicht mehr leisten können? Was wird sein, wenn die Lebenshaltungskosten ins Unermessliche steigen? Wie wirkt sich das auf die ärmeren Länder aus? Was passiert mit den kleinen und mittleren Unternehmen, die schon jetzt die immens steigenden Energiekosten nicht mehr tragen können und nicht wissen, wie es für sie und ihre Mitarbeiter weitergehen kann? Werden wir den Klimaschutz weiter vorantreiben können, wenn sich die Gas Krise verschärft? Schon jetzt rufen einige Verantwortliche nach der Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken.  Alte Kohlekraftwerke werden wieder ans Netz genommen! Die Sorge um die atomare Verseuchung durch den Beschuss russischer und ukrainischer Soldaten des größten Atomkraftwerkes Europas in Saporischschja macht uns Angst! Die Sorgen um das Leben unserer Enkel dringen in meine Gedanken. Wir brauchen ihn dringender denn je: den Geist der Kraft, neue Wege zu gehen, den Geist der Besonnenheit, um gute Entscheidungen zu treffen und den Geist der Liebe, um alle Menschen mitzunehmen auf unserem Weg!

Sommer 2022: Der Abend in meinem Garten, später geht noch der Mond auf. Im Wald hört man die Käuzchen rufen. Auch Rehe bellen ihre heiseren Laute. Manchmal hört man in der Ferne leise Stimmen, ein Lachen. Ein Hund bellt. Es ist ansonsten schön still und ruhig. Ein friedlicher Abend, und das hier, am Rande einer Großstadt. Doch leise schleichen sich Gedanken ein. Wie ist es bei den Menschen in der Ukraine, bei den Menschen in anderen Kriegsregionen? Sie blicken auf zerschossene Felder und Wälder, zerstörte Häuser und Gärten. Sie haben wenig Gelegenheiten, ihre Blumen zu gießen, sie gießen, wenn überhaupt, Gemüse, um ihr Überleben zu sichern. Und selbst das ist vielleicht schwierig, wenn die Wasserleitungen zerstört sind und das Regenwasser verbraucht ist. Friedliche Abendstimmung werden Menschen in den Kriegsgebieten nicht erleben, wenn sie in der Ferne oder Nähe Einschläge und Detonationen von Bomben und Raketen hören. Sie sitzen voller Angst und Schrecken in ihren Kellern und sehnen sich nach Frieden und Freiheit. Sollte es einmal still sein, denken sie voller Angst: „wann geht es wieder los?“ und sie bemühen sich, in der angriffsfreien Zeit schnell die lebensnotwendigen Dinge zu erledigen. Sie brauchen dringend die Hilfe der Welt, und zwar nicht in der Form der Lieferung von immer mehr Waffen, sondern das Handeln im Geist der Kraft und Besonnenheit und Liebe unseres Gottes.

Sommer 2022: Nicht wirklich ein schöner, guter Sommer! Ein Sommer voller Angst und Sorgen um unsere Schöpfung, ein Sommer voller Angst und Sorgen um sozialen Frieden, ein Sommer voller Angst und Sorge um den Frieden in unserer Welt!

Gott, du hast uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit! Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert, sagte Martin Luther King einmal. Also tun wir in unserer Hilflosigkeit das, was wir tun können:

Beten wir! Nehmen wir die Welt ins Gebet, damit wir auch in Zukunft in Frieden, Freiheit und in einer lebenswerten Umwelt leben können!

Monika Berg