„Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündigte ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.“ Johannes 20,18
Das hatte sie nicht erwartet, noch träumen können. Jesus, der sie von sieben Teufeln und deren zwanghaften Einfluss in ihrem Alltag befreite, galt ihre herzliche Dankbarkeit und Verbundenheit. Wer hätte sie auch so frei setzen können von den finsteren Mächten wie er. So war sie auch mit den Jüngern auf dem Weg mit Jesus. Nun war sie, die Jünger und die Frauen, die Jesus nachfolgten, von ihm getrennt und er dem Bereich des Todes ausgeliefert. So blieb ihr nur eins, ihre Treue zu ihm am Grab zu bezeugen. Doch da sieht sie nur ein leeres Grab. Selbst den zwei Engeln im Grab kann sie nicht glauben. Immer noch am Weinen, weil ihr Jesus nicht auffindbar ist. Da wird sie von einem Mann hinter ihr angesprochen. Sie meint, es sei der Friedhofsgärtner und fragt, wo sie den Leichnam Jesu finden kann. Ihre Verbundenheit mit Jesus vor der Kreuzigung macht sie blind für die neue Wirklichkeit. Erst in dem sie Jesus, der leibhaft Auferstandene, mit Namen anspricht: „Maria“ erkennt sie Jesus in seiner neuen Leiblichkeit und antwortet: „Rebbuni!“, d. h. Meister.