„Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.“ Jesaja 11, 6
Um das Ganze in den Blick zu bekommen, muss man den Spruch aus dem Jesajabuch bis zu Ende lesen. Dort heißt es nach der Lutherübersetzung weiter: „Kuh und Bären werden zusammen weiden, ihre Jungen beieinanderliegen und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein kleines Kind wird seine Hand ausstrecken zur Höhle der Natter“ (Jesaja 11, 7-9).
Ein unwahrscheinliches Bild der Zukunft wird durch den Propheten aufgezeigt. Nach unserer bisherigen Erfahrung eine glatte Unmöglichkeit. Werden die sich einander feindlich gegenüberstehenden Tiere, die einander verfolgen, töten, fressen und kleinere vor den großen auf der Flucht sind, ihre Bestimmung und Setzung aufgeben? Können sie ihren Charakter und ihre Lebensweisen ändern, so dass der Säugling und ein kleines Kind mit ihnen spielen kann wie mit Puppen oder anderen Sachen im Sandkasten?
Nein, sie sind in der Schöpfung durch den Schöpfer so programmiert, dass sie nicht mehr anders können – oder sind sie durch die Trennung von Gott – man denke an den Sündenfall am Anfang der Menschheit - mit in den Bereich des Schuldigwerdens hineingezogen?
Paulus nimmt das auf und schreibt im Römerbrief: „…das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden…Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick seufzt und in Wehen liegt“ (Römer 8,19.22). Das wird so in der Geschichte bleiben, bis sich erfüllen wird: „auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtshaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“(Römer 8,21).