“Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.    Markus 16,6

Up to date – Sein“ oder „auf dem Laufenden -Sein!“ Darum geht es im Alltag und überhaupt im Leben. Wer die Spitze des Augenblicks verpasst, versäumt Wesentliches. Er muss manche Umwege machen, kommt dann doch noch zu spät oder erreicht nie sein Ziel. So geht es einem, der seinen  Zug verpasst, nicht rechtzeitig das Fernsehen einstellt oder wichtige Termine vergisst. Der Grund dafür ist oft, dass man sich nicht rechtzeitig informiert hat oder ihn wesentliche Nachrichten, Veränderungen nicht erreicht haben.

So ging es uns im Auto auf der Fahrt in den Urlaub. Wir wollten von Lünen auf die Autobahn und waren entsetzt, dass die Auffahrt zur Autobahn nur an diesem Wochenende wegen Bauarbeiten zu war. Da keine Umleitung angegeben war, mussten wir die nächste Auffahrt suchen. Wir suchten vergeblich und unser Navi versagte auch. So fragten wir schließlich eine Treckerfahrerin nach der nächstmöglichen Anschlussstelle.  Sie kam aus der Gegend und wusste den Weg dorthin. Da es zu schwierig war, sagte sie uns zu, vor uns dorthin zu fahren. Dabei ging es über Landstraßen und Bauernhöfe, bis wir endlich das Schild zur Autobahnauffahrt sahen. Sie war für uns wie ein Engel, der uns wieder auf die richtige Spur brachte und manche Wege für uns auf sich nahm. Eben - manchmal braucht man einen Engel, der uns ins wirkliche Heute versetzt, um unser Ziel zielstrebig anzugehen.

Drei Frauen sind es: Magdalena, Maria, die Mutter des Joses und Salome. Sie haben Jesus am Kreuz sterben gesehen. Zwei von  ihnen haben seine Grablegung miterlebt. Nun waren sie auf dem Weg zum Felsengrab, um seinen Leichnam zu salben, was Karfreitag ihnen nicht möglich war.  Damit brachten sie ihren Dank und ihm gegenüber Ehrung zum Ausdruck; denn vieles haben sie durch ihn erfahren. In der Frühe des ersten Tages der Woche sind sie unterwegs und haben die Sorge, wer wälz uns den großen Stein vom Eingang des Felsengrabes. Doch immer noch sind sie Gefangene Ihrer Erfahrungen. Sie können nichts Neues denken, noch außergewöhnliche Wunder erwarten.

Erst als sie aufblicken, entdecken sie, dass der große Stein vom Eingang des Grabes auf die Seite gerollt ist. Damit ist ihre Sorge dahin und sie stehen wie vor einem Wunder. So können sie ins Grab hineingehen. Doch der Leichnam Jesu ist nicht zu sehen. Das Grab ist leer. Sie sind entsetzt. War ihre Mühe, ihre Sorge und ihr Weg umsonst? Sie haben nicht die Zeit, um lange nachzudenken. Überrascht und erschrocken entdecken sie einen Mann im weißen Kleid, einen Engel, ein Himmelswesen aus der Welt Gottes. Es ist als würde sich alles überschlagen und unfassbar. Ehe sie alles einordnen können, werden sie angesprochen: „Erschreckt nicht. Jesus sucht ihr, den Nazarener, den Gekreuzigten: Er ist auferweckt worden; er ist nicht hier. Seht, der Platz, wohin sie ihn gelegt haben“(Markus 16,6). Mit dem „auferweckt“ kommt das Handeln Gottes an Jesus zur Sprache. Weil er von Gott auferweckt ist, ist er auferstanden und schon auf dem Weg „nach Galiläa“(Markus 16,8).  Die Frauen werden durch den Boten Gottes beauftragt: „Aber geht , sagt seinen Jüngern und Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, so wie er es euch gesagt hat“(Markus 16,8). Auch wenn die drei Frauen zunächst aus dem leeren Grab hinaus flohen; „denn Schrecken und Entsetzen hatte sie ergriffen und sie sagten niemanden etwas; denn sie fürchteten sich“(Markus 16,8). Ergänzend fügt Lukas hinzu: „und sie gingen wieder vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den andern  allen“(Lukas 24,9). Die ersten Zeugen von der Auferstehungsbotschaft Jesu sind Frauen, die der Engel zu den Jüngern Jesu sendet.

Doch, das hat die Botschaft von der Auferstehung Jesu zum Inhalt:

Der Auferstandene ist „Jesus von Nazareth, also der Irdische; er ist der Gekreuzigte, also der zum Tode Verurteilte, Gequälte, Verspottete,  der Verachtete und  Verfluchte( 5. Mose 21,23); er ist der Begrabene…Also kein anderer als Jesus selbst ist auferweckt worden. Das Gedächtnis  des Leidens wird durch Ostern nicht ausgelöscht, sondern aufgefrischt“ (T. SÖDING, Th H K zu Markus, Leipzig 2222, Seite 454).

„Das Bild ist das eines Aufweckens nach dem Schlaf; die Sache ist das eschatologische neue Leben, das der Auf erstandene als Erhöhter(Markus 12,35ff.) in der Macht und im Glanz Gottes selbst(vgl. Markus 14,62) führt.

Ein weiterer Beleg für die Auferweckung Jesu ist ; denn „Das leere Grab war definitiv das volle Grab. Dass der Leichnam fehlt, verlangt nach einer Erklärung, die durch die Osterbotschaft gegeben wird. Das leere Grab ist kein Beweis, aber ein Symbol der Auferstehung“(T. SÖDING, Seite 454).  

„Ohne ein leeres Grab wäre die  Verkündigung eines Auferstandenen, der leibhaft erschienen ist, unmöglich gewesen. Dass es keine Analogie zum leeren Grab gibt, ist kein tauglicher Einwand, weil es auch keine Analogie zur Auferweckung Jesu gibt – und nicht geben kann“ (T.SÖDING, Seite 455).  Das „Sehen“ des Auferstandenen in Galiläa weist auf seine neue Leiblichkeit, die nicht mehr an Raum und Zeit gebunden ist, aber mit dem menschlichen Auge voll wahrgenommen wird.
„Der Wendepunkt ist das ‚Sehen‘: Jesus lässt sich sehen; dadurch ändert sich alles: Die Erscheinung des Auferstanden  ist die Initialzündung  des Auferstehungsglaubens“ (SÖDING, Seite 454).
Wer heute „Up to date“ leben will muss sich dieser Wahrheit Gottes ganz aussetzen:  Jesus Christus; dem Herrn über Leben und Tod. Weil er lebt, wird er jeden nach dem Tod zu sich rufen – und jeder muss sich vor ihm verantworten. Wer sich gegenüber dem Herrn über Leben und Tod versagt, verspielt sein Heute und verpasst seine Zukunft. Wer sich jetzt schon mit ihm in alle Dingen und Lagen vertrauensvoll einlässt, der gewinnt Zukunft im Reich Gottes.   

Siegward Busat