Kurzpredigt Mai 2024

„Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.“      1. Korinther 6,12

Wer hat darüber zu entscheiden, was ich tue und lasse? Bin ich nicht Mensch genug, um selbst zu entscheiden, was für mich und meine Zukunft richtig und wesentlich ist? Ist da nicht jedes  Mitreden von andern eine Einmischung in meine Persönlichkeitsentfaltung und hindernd in meiner Selbstverwirklichung – und wer hat dazu schon das Recht? Gibt es Autoritäten oder eine Autorität, die alles überblickt und voraussehen kann, was für mich wirklich gut und lebenserfüllend ist? Und wenn schon, muss das für mich verbindlich sein? Grenzt ein solches Mitwissen mich nicht zwanghaft ein? Werden mir dadurch nicht auch  bestimmte Lebensbereiche und Erfahrungswerte vorenthalten?

Ach ja, die Werbung hat sich das zu eigen gemacht. Sie preist Gegenstände, Urlaubsorte und technischen Komfort an. Der Mensch soll sich immer mehr leisten können, seinen Lebensstandard erhöhen mit Nikotin, Alkohol, Drogen    und neuerdings mit der begrenzten Freigabe von Canabis (ab 18). Freiheit und ein Leben ohne Begrenzung steht auf den Programm. Bis in das  sexuelle Verhalten von Männern  und Frauen, Jugendlichen und Jungerwachsenen ist der Partnerwechsel  und die Beliebigkeit kein ernsthaftes Problem. Man machts einfach ohne die Folgen zu bedenken, selbst wenn sich eine ungewollte Schwangerschaft einstellt und Menschen vor kaum verantwortliche Herausforderungen und Belastungen stellt.
Hat  d a s  der Verfasser des Monatsspruches gemeint,  wenn er schreibt „Alles ist mir erlaubt“. Ist ein solches Wort aus der Feder des Paulus als Lebensgestaltung denkbar? Oder zitiert er nur die Lebenshaltung einiger Korinther, die Christen geworden sind und die frühere Prägung und Verhaltensweise noch nicht überwunden  haben? Ihre Parole „Alles ist mir erlaubt“ ist „Ausdruck eines selbstsicheren Bewusstseins ohne jede Einschränkung, weil der ‚Pneumatiker‘(der sich selbst für vollkommen vom Geist Gottes bestimmt  hält und alle Dinge, die den Leib betreffen) „für gleichgültig und unwichtig hält, so stehe der getaufte Christ in der Nähe heidnischer ‚Weisheit‘, die“ das Fleischliche und Sexuelle „für etwas Sekundäres hält“. „Ein Argument der Gegner wäre das, welches auch den Kynikern eigen war, die das Essen und Trinken und die damit  zusammenhängende Geschlechtslust für etwas Alltägliches hielten, das keinerlei  Einschränkung deren Betätigung in der Öffentlichkeit erforderte.  Damit wäre die Aufhebung alles Schamgefühls gegeben“ (zit. ERICH FASCHER, EHKT 1 Kor, S 174).


 Die Vermutung ist denk bar, „dass es zur Zeit des Paulus solche Tradition unter ehemaligen Heidenchristen noch lebendig war und als verwendbare, „im Geistesgut in die christliche Gemeinde mit eingebracht wurde“ ERICH FASCHER, S.174). Der  schillernde Satz „Alles ist mir erlaubt“ ist im „stoischen,  kynischem oder gnostischem Rahmen verstehbar“, aber erfordert „eine Unterscheidung zwischen seiner geschichtlichen Herkunft, dem Verständnis der Korinther und der Deutung des Apostels“. Es heißt hier nicht „Erlaubt ist, was gefällt“  sondern „Erlaubt ist, was fördert“(ERICH FASCHER, S. 175), also zum Guten im weitesten Sinn beiträgt. „Weiter gilt es die Gefahr zu erkennen, dass schrankenlose Vollmacht insofern bedenklich ist, als man  durch sie einer Knechtschaft verfallen kann… Wer Dinge zu beherrschen glaubt, hüte sich vor Herrschaftszwang! In Korinth erscheint diese ‚Vollmacht‘ in ‚Herrschsucht‘ umgeschlagen zu sein“(ERICH FASCHER, S. 175).
Aber kann es ein verantwortlich zukunftsträchtiges Leben geben ohne Grenzen. Ist erfülltes Leben ohne klare Konturen machbar? Nein! In aller möglichen Freiheit, die auch für Christen heute möglich sind: Sport, Hobby, Freizeitbeschäftigungen, Einsatz in Gruppen, Vereinen und sozialem Engagement sowie im offenen , leichtsinnigen, sexuellen Verhalten, dem Alkoholgenuss und dem Drogenkonsum…, steht die verbindliche Frage: Fördert es mich und in meinem gesellschaftlichen Einsatz, hilft es zum Guten und Wohl der Menschen oder führt es mich und durch mich andere In Zwänge, Gebundenheiten oder  in neue Sklaverei mit totalem Freiheitsverlust?  

ERICH FASCHER zeigt den Weg auf, wie Christen auf dem Weg der Freiheit bleiben: „Man kann nur ein ‚Freier‘ sein, wenn man zuvor ein ‚Sklave Jesu Christi‘ geworden ist oder anders gesagt, wenn Christus  uns zur Freiheit frei gemacht hat (Galater 5,1; Johannes 8,36).Davon sind wir erst recht frei, wie uns ‚Freiheit‘ als unbegrenzte Verfügungsgewalt über alle Dinge zu Sklaven der Sünde und des Todes‘ macht“( S. 175).
Ja, so sagt es Jesus, in Gottes Autorität: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei“(Johannes 8,36). Und der Apostel schreibt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Galater 5,1)
Eine absolute Freiheit gibt es nicht.
Freiheit ist immer ein Beziehungsbegriff: frei wovon? -  und  - frei wozu?
Welche Zwänge und Knechtschaften berauben uns noch immer dem „wirklich frei“-Sein (Johannes 8,36) durch Jesus Christus? - und werden zur  Belastung im Alltag?    

Siegward Busat     

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