„Gott lieben, das ist die allerschönste Weisheit.    Sirach 1,10

Ja, das ist es: Die Liebe eröffnet weite Denk-, Spiel- und Erfahrungswirklichkeiten. Wer geliebt wird und andere liebt, der lebt nicht nur auf den Wolken dahin, noch verharrt er im Gefühlsrausch. Vielmehr ist er an dem Andern interessiert und will ihn in allen   Bereichen erfassen und in sein Innerstes, seine Geschichte eindringen. Eben, Liebe ist in ihrem tiefsten Sinn nicht nur eine Augenblickserfahrung, die man im Vorübergehen macht, sondern braucht Zeit, immer neu für den Anderen sich zu öffnen. Dabei nimmt sie den Anderen ganz in ihren Blick und ist an ihm und für ihn ein Leben lang beteiligt. Dabei geht es um die schönen Zeiten mit Jungsein, Gesundheit, Erfolg und Glück, aber auch um belastende Zeiten von Krankheit,  Behinderung, Alter und Leid vielfältiger Art. Die herzliche Liebe kann eben von dem Anderen nicht mehr lassen. Die Liebe ordnet alles an Freud und Leid, Einsamkeit und Gemeinsamkeit, Herausforderung durch andere und Enttäuschung durch den geliebten Anderen  letztlich in einen Dank zu Gott, der die einander   bereichernde und aneinander leidende Zweisamkeit gab und diese uns durch seine Kraft durchalten ließ.

Wenn das schon so sein kann in der Liebe zweier Menschen, zueinander und miteinander, wie viel mehr gilt es für das  Miteinander von Gott und Mensch.